Heizungsindustrie verkauft mehr Wärmepumpen - Gesamtabsatz geht: zurück
BERLIN/KÖLN (dpa-AFX) - Die Heizungsindustrie kämpft weiter mit sinkenden Absatzzahlen - trotz eines deutlichen Zuwachses bei Wärmepumpen. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Berlin mitteilte, wurden bis einschließlich Oktober 2025 rund 529.000 Heizungen verkauft. Das seien 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
"Damit steuert die Heizungsbranche auf eines der schwächsten Ergebnisse der vergangenen zehn Jahre zu", so der Branchenverband. "Der Marktrückgang gefährdet Wachstum, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Heizungsindustrie", sagte BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Zudem werde das Erreichen der Klimaschutzziele im Gebäudesektor zunehmend erschwert.
57 Prozent mehr Wärmepumpen abgesetzt
Einen positiven Trend zeige allerdings der Absatz von Wärmepumpen. "Bis einschließlich Oktober 2025 wurden über alle Wärmepumpen-Technologien hinweg rund 255.000 Geräte verkauft - ein Plus von 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum." Vorherrschend waren mit 241.500 Einheiten Luft-Wasser-Geräte. Für das Gesamtjahr rechnet der BDH mit rund 284.000 abgesetzten Wärmepumpen. Das wäre ein Plus von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auch der Markt für Biomasse-Heizungen zeigt laut Verband nach einer zuletzt schwachen Entwicklung wieder Erholungstendenzen. "Bis Oktober wurden rund 25.500 Geräte verkauft, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr - wenn auch auf niedrigem Niveau."
Bei Gasheizungen ging der Absatz um 35 Prozent auf 229.500 zurück, bei Ölheizungen um 77 Prozent auf 19.000.
Verband sieht andauernde Verunsicherung der Verbraucher
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der BDH über alle Technologien hinweg mit insgesamt etwa 616.000 abgesetzten Heizungen, was ebenfalls ein Minus von 14 Prozent bedeuten würde. Als Hauptursache für die schwache Nachfrage sieht der Verband die seit 2024 andauernde Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die emotional geführte politische Debatte um das sogenannte Heizungsgesetz habe Spuren hinterlassen.
Der Verband appellierte an die Bundesregierung, schnell für Planungssicherheit und Klarheit bei den ordnungsrechtlichen Vorgaben zu sorgen. Für die Menschen und die Heizungsbranche gehe es um Verlässlichkeit - insbesondere in Fragen der Förderung, der CO2-Bepreisung und der Energiepreise, so die Branche./tob/DP/jha