dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 15.12.2025 - 17.00 Uhr
Kiew: Es waren konstruktive und produktive Gespräche
BERLIN - Die ukrainische Seite hat die zweitägigen Gespräche mit einer US-Delegation in Berlin als "konstruktiv und produktiv" bezeichnet. "Wir hoffen bis zum Ende des Tages ein Abkommen zu erreichen, das den Frieden näher bringt", schrieb der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umjerow auf X. Es gebe allerdings eine Menge an anonymen Spekulationen in den Medien. Er lobte die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner, die "extrem konstruktiv" daran arbeiteten, ein dauerhaftes Friedensabkommen zu finden.
Kanzleramt zuversichtlich bei Einigung für Krankenkassenbeiträge
BERLIN - Kanzleramtschef Thorsten Frei setzt auf eine Verständigung von Bund und Ländern in dieser Woche, um die Krankenkassenbeiträge zum neuen Jahr zu stabilisieren. Er sei zuversichtlich, dass man an diesem Mittwoch im Vermittlungsausschuss eine Lösung finde, die dann am Freitag im Bundesrat zur Zustimmung führen werde, sagte der CDU-Politiker nach Sitzungen der Spitzengremien seiner Partei in Berlin. Die Beiträge würden steigen, wenn man eine geplante Entlastung von zwei Milliarden Euro nicht hinbekommen würde.
Bund unterstützt private Investitionen in der Ukraine
BERLIN - Zur Unterstützung privater Investitionen in der Ukraine bringt die Bundesregierung ein neues Finanzierungsinstrument mit 45 Millionen Euro an den Start. Damit sollen zinsvergünstigte Kredite an deutsche Unternehmen ermöglicht werden, wie Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) beim Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin sagte.
ROUNDUP/Verband: Deutsche Firmen haben zu wenig von Ukraine-Hilfen
BERLIN - Unternehmen aus Deutschland sollten nach Ansicht des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft stärker von den Ukraine-Hilfen profitieren. "Deutschland und die EU geben sehr viel Geld für die Ukraine, und dann gewinnen am Ende oft chinesische, indische und türkische Firmen die Ausschreibung, weil die nur nach dem Preis geht", sagte der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses, Michael Harms, dem Nachrichtenportal "Politico". "Wir würden als deutsche Wirtschaft an unseren Hilfen für den Wiederaufbau gern stärker partizipieren."
Mittelstand verliert Vertrauen in Regierung Merz
FRANKFURT - Im deutschen Mittelstand schwindet das Vertrauen in die Kompetenz der Bundesregierung, die vielen Probleme im Land zu lösen. 39 Prozent von gut 1.000 befragten Geschäftsführern und Entscheidern rechnen einer aktuellen Umfrage der DZ Bank zufolge damit, dass die Regierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs bringen kann. In der Erhebung im Frühjahr waren noch 62 Prozent zuversichtlich.
Euroclear-Klage: Russische Zentralbank will fast 200 Milliarden Euro
MOSKAU - Die russische Zentralbank beziffert ihre Forderungen bei der Klage gegen die belgische Firma Euroclear auf mehr als 18 Trillionen Rubel (rund 195 Milliarden Euro). Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gerichtsangaben in Moskau. Euroclear verwaltet den Großteil des in der EU nach Moskaus Invasion in die Ukraine festgesetzten russischen Vermögens. Dabei geht es um etwa 185 der insgesamt 210 Milliarden Euro in der EU.
Eurozone: Industrieproduktion steigt wie erwartet
LUXEMBURG - Die Industrieproduktion der Eurozone ist im Oktober wie erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat legte sie um 0,8 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Volkswirte hatten dies im Schnitt erwartet. Im Vormonat war die Produktion noch um 0,2 Prozent gestiegen.
Tariflöhne steigen kaum noch schneller als die Preise
DÜSSELDORF - Die Tariflöhne sind im laufenden Jahr in Deutschland kaum noch stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Nach Berechnungen des WSI-Tarifarchivs in der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung kletterten die Brutto-Tarifgehälter um durchschnittlich 2,6 Prozent. Dem standen nach vorläufigen Schätzungen 2,2 Prozent höhere Verbraucherpreise gegenüber, sodass der reale Lohnzuwachs nur 0,4 Prozent beträgt. Im vergangenen Jahr hatten sich die Reallöhne und damit die Kaufkraft der Beschäftigten noch um 3,1 Prozent gesteigert.
China: Einzelhandel, Industrieproduktion und Sachinvestitionen enttäuschen
PEKING - In China haben sich Einzelhandel, Industrieproduktion und die Sachinvestitionen im November schwächer entwickelt als von Experten erwartet. Besonders enttäuschend fiel der Einzelhandelsumsatz aus. Dieser zog im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent an. Das ist die niedrigste Wachstumsrate seit der Corona-Pandemie. Experten hatten mit einem Anstieg von 2,9 Prozent gerechnet - und damit auf dem Niveau vom Oktober.
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