Seoul/Düsseldorf (Reuters) - Der Smartphone-Markt schwächelt zunehmend. Sowohl der südkoreanische Branchenprimus Samsung als auch der US-Erzrivale Apple können das rasante Wachstumstempo der vergangenen Jahre nicht mehr halten.
Vor allem die Wirtschaftsabkühlung in China und die Währungsabwertung in Schwellenländern schlagen sich in schlechteren Verkaufszahlen nieder. Ein Trend, den auch die Zulieferer wie die gesamte Elektronikbranche zu spüren bekommen. Samsung schließt nun einen Gewinnrückgang im laufenden Jahr nicht mehr aus. Apple hatte am Dienstag für das laufende Quartal den ersten Umsatzrückgang seit 13 Jahren angekündigt und rechnet mit Absatzeinbußen beim Kassenschlager iPhone.
"Die allgemein schwächere IT-Nachfrage wird es schwermachen, die Gewinne 2016 auf dem Niveau des vorigen Jahres zu halten", erklärte das Samsung-Management am Donnerstag. Der für seine Galaxy-Mobiltelefone bekannte Konzern ist auch Branchenprimus bei Speicherchips. 2015 haben die Südkoreaner ihr Betriebsergebnis um knapp sechs Prozent auf umgerechnet 20 Milliarden Euro gesteigert, nachdem 2014 noch ein Rückgang zu Buche stand.
Die Geschäftsbedingungen im laufenden Quartal seien herausfordernd und würden es auch im ersten Halbjahr bleiben, erklärte die Konzernführung weiter. Die Smartphone-Verkäufe dürften im Quartal zu den vorangegangenen drei Monaten etwas sinken, wegen der Markteinführung neuer Handys werde sich der Gewinn der Sparte Mobile Geräte aber leicht erhöhen.
Für das abgelaufene Quartal bestätigte Samsung im Wesentlichen seine bereits Anfang des Monats mitgeteilten vorläufigen Zahlen. Demnach verdiente der Konzern mit mobilen Geräten 7,3 Prozent weniger als im dritten Quartal. An der Börse in Seoul notierte die Aktie mehr als zwei Prozent im Minus.
Auch Apple ächzt unter der sinkenden Nachfrage im wichtigen chinesischen Markt. "Wir erleben jetzt langsam etwas, das wir noch nicht erlebt haben", sagte Finanzvorstand Luca Maestri. Im laufenden Quartal muss der US-Technologieriese wohl erstmals seit 13 Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen, weil sich das iPhone nicht mehr so gut verkauft. Im Weihnachtsquartal setzte Apple weltweit 74,8 Millionen Stück ab. Das entspricht einem Mini-Plus von 0,4 Prozent. In China, das knapp ein Viertel zum Konzernumsatz beiträgt, stiegen die Erlöse nur noch um 14 Prozent, nachdem sie sich im Vorquartal noch fast verdoppelt hatten. Zuletzt wurden die chinesischen Konkurrenten Xiaomi, Lenovo und Huawei stärker, die ihre Modelle deutlich günstiger anbieten als Apple oder Samsung.