Berlin/Bad Aibling (Reuters) - Die Hinweise auf ein Fehlverhalten des Fahrdienstleiters beim Zugunglück von Bad Aibling verdichten sich nach Angaben aus Ermittlerkreisen.
"Die Untersuchungen gehen in Richtung des Fahrdienstleiters", sagte ein mit den Ermittlungen Vertrauter am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die eingleisige Strecke sei für beide Züge freigegeben worden, obwohl die Systeme in solchen Fällen immer warnten.
Ein Sprecher der Bundespolizei wollte sich allerdings nicht auf menschliches Versagen festlegen. "Das können wir nicht bestätigen. Es wird in alle Richtungen ermittelt", sagte er. Die bayerische Kriminalpolizei erklärte, die Ermittlungen seien kompliziert, aufwendig und zeitraubend. Unter anderem werde in den Zugwracks noch nach dem dritten Fahrtenschreiber gesucht. Zahlreiche Zeugen, vor allem Fahrgäste, müssten vernommen werden.
Bei dem Frontalzusammenstoß der beiden Regionalzüge waren am Dienstag zehn Menschen gestorben. Mehr als 80 wurden zum Teil schwer verletzt.