Berlin (Reuters) - In den lange festgefahrenen Gesprächen zwischen Volkswagen und der kalifornischen Umweltbehörde CARB kommt einem Medienbericht zufolge Bewegung.
Die Behörde sei zu der Erkenntnis gelangt, dass in der VW-Abgasaffäre eine komplette Umrüstung aller knapp 600.000 betroffenen Autos in den USA nicht möglich sei, so die "Welt am Sonntag" unter Verweis auf interne Aussagen eines CARB-Vertreters. "Unser Ziel war es, dass alle Fahrzeuge umgerüstet und in einen gesetzeskonformen Zustand versetzt werden. Unglücklicherweise ist das nicht möglich." Daher überlege die Behörde nun, ob man jene Autos im Straßenverkehr belassen könne, die mehr als die erlaubten Schadstoffe ausstießen. Der Autobauer könnte dann im Gegenzug für die Emissionen über dem zulässigen Maß pro Auto zahlen.
VW teilte auf Anfrage lediglich mit, in Verhandlungen mit den zuständigen Behörden in den USA zu sein. "Zum Inhalt dieser Gespräche äußern wir uns nicht."
Der Wolfsburger Dax-Konzern hat eingeräumt, den Schadstoffausstoß über Jahre mit einer speziellen Software manipuliert zu haben. Deswegen drohen Europas größtem Auto-Hersteller nun neben dem Imageschaden milliardenschwere Strafzahlungen.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig zu der Affäre werden unterdessen wohl erst 2017 abgeschlossen sein. "Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass in diesem Jahr noch über Anklagen oder Einstellungen von Verfahren entschieden wird", sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe der "Welt am Sonntag".