Washington (Reuters) - In der Abgasaffäre hat ein früherer VW-Mitarbeiter in den USA den Autobauer verklagt und wirft dem Konzern die Vernichtung von Beweismaterial vor.
Wie aus den in der vergangenen Woche eingereichten Gerichtsunterlagen hervorgeht, bezichtigt der Mitarbeiter die Volkswagen Group of America ihn im Dezember vergangenen Jahres gefeuert zu haben, weil er sich geweigert habe, Unterlagen zu beseitigen und die Justiz zu behindern. Ein weiterer Grund für die Entlassung sei gewesen, dass er vorgehabt habe, die Vernichtung von Beweismitteln den Behörden zu melden, gab Daniel D. an. Eine Sprecherin von Volkswagen sagte, die Trennung von dem Mitarbeiter stünde nicht in Zusammenhang mit dem Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte. Die Klage sei daher unbegründet. Der Anwalt von D., Sam Morgan, wollte sich nicht dazu äußern.
VW hatte im September eingeräumt, den Abgasausstoß bei weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen manipuliert zu haben. Das US-Justizministerium hat den Wolfsburger Konzern wegen der Verletzung von US-Umweltrecht auf 46 Milliarden Dollar Strafe verklagt. In den USA sind bereits zahlreiche Sammelklagen von Autohaltern und Investoren eingegangen. Auch in Deutschland fordern Investoren Schadenersatz von fast 3,3 Milliarden Euro. 278 institutionelle Anleger reichten am Montag eine Klage beim Landgericht Braunschweig ein.