Berlin (Reuters) - Der Volkswagen-Konzern muss sich dem Grünen-Politiker Jürgen Trittin zufolge als Reaktion auf die Abgas-Affäre ganz neu aufstellen und von seiner Diesel-Strategie verabschieden.
Trittin sagte am Freitag im Deutschlandfunk, auch nach dem Kompromiss mit den US-Behörden sei VW "noch nicht über den Berg". "Ich glaube, dass die Tiefe der Veränderung von der Unternehmensführung und den dort Verantwortlichen noch nicht verstanden und noch nicht umgesetzt worden ist", sagte er.
Trittin kritisierte zudem, dass der deutsche Staat die Autoindustrie auf Kosten der Verbraucher und der Umwelt schone. Es könne der deutschen Autoindustrie nicht erlaubt sein, "sich einen Staat zu halten", der sie absichere. Nach dem Abgasskandal sollten nicht nur VW, sondern auch die anderen deutschen Autobauer ihre "neurotische Diesel-Ausrichtung" aufgeben. "Diese Strategie ist gescheitert", sagte der frühere Bundesumweltminister.