Frankfurt (Reuters) - Die Serie von Stürmen und Unwettern im Mai und Juni trifft die SV Versicherung stärker als gedacht.
Der Aufwand für die daraus entstandenen Schäden werde nach den Unwettern am vergangenen Wochenende nun doch bei mehr als 100 Millionen Euro liegen, erklärte Vorstand Klaus Zehner am Dienstag. Insgesamt rechne die vor allem in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen aktive Sparkassen-Versicherung mit 18.000 Schäden seit dem 27. Mai. Zunächst hatte der Versicherer gehofft, den Schaden auf einen zweistelligen Millionenbetrag begrenzen zu können.
Vor allem Überschwemmungen hätten den versicherten Gebäuden zugesetzt, erklärte die SV. Wie groß der Schaden am Ende ist, werde erst feststehen, wenn die Häuser getrocknet seien. "Wir haben mittlerweile über 25.000 Trocknungsgeräte im Einsatz und schaffen auch aus dem Ausland neue Kapazitäten heran", sagte Zehner. Der Versicherer stellt nicht nur die Geräte, sondern zahlt auch die Stromkosten.
Die SV Versicherung ist von Wetter-Extremen besonders stark betroffen, weil in Baden-Württemberg 95 Prozent der Häuser gegen Elementarschäden versichert sind. Dort gab es bis in die 1990er Jahre eine Versicherungspflicht. Bundesweit sind nur 38 Prozent gegen Überschwemmungen versichert.
Die Allianz hatte die Kosten nach der ersten Unwetter-Serie mit den Tiefs "Elvira" und "Friederike" auf rund 140 Millionen Euro beziffert, branchenweit schätzt der Versichererverband GDV den Schaden bisher auf 1,2 Milliarden Euro.