Sydney (Reuters) - Australien hat wegen Sicherheitsbedenken den Verkauf des größten Stromnetzes des Landes an chinesische Interessenten gestoppt.
Finanzminister Scott Morrison teilte am Donnerstag mit, er lehne den Verkauf an Chinas führenden Stromversorger State Grid und dem Infrastrukturkonzern Cheung Kong (CKI) ab. Nationale Sicherheitsinteressen sprächen dagegen, erklärte er. Hintergrund sei, dass der australische Netzbetreiber Ausgrid, der unter anderem in Sydney aktiv ist, sowohl Unternehmen als auch den Behörden wichtige Dienstleistungen anbiete. Der Deal sollte umgerechnet knapp sieben Milliarden Euro in die Staatskassen spülen.
State Grid, weltgrößter Versorger mit nach eigenen Angaben fast 1,9 Millionen Mitarbeitern, wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Die Unternehmen haben nun eine Woche Zeit für eine Stellungnahme. State Grid hat sich auch bereits in Europa umgeschaut und die Hand nach einem Minderheitsanteil beim griechischen Stromnetzbetreiber Admie ausgestreckt. Chinesische Unternehmen gehen derzeit weltweit auf Einkaufstour. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang die Sorge vor einem Verlust von Technologiewissen und vor Cyber-Attacken geäußert. In Deutschland sorgte zuletzt die Übernahme des Roboterbauers Kuka durch den chinesischen Haushaltsgeräte-Hersteller Midea für Aufsehen.