Seoul (Reuters) - Volkswagen verzichtet auf juristische Schritte wegen des Verkaufsstopps fast all seiner Modelle in Südkorea.
Stattdessen werde sich der Wolfsburger Konzern um eine möglichst rasche Wiederzulassung für die betroffenen Marken bemühen, teilte ein Sprecher in Seoul am Dienstag mit. Ein langwieriger Rechtsstreit müsse vermieden werden.
Südkorea hatte im vergangenen Monat die Zulassung für 80 Modellvarianten der Marken VW, Audi und Bentley zurückgezogen, Zusätzliche brummte die Regierung in Seoul VW eine Strafe von umgerechnet 14,3 Millionen Euro auf. Als Begründung wurden gefälschte Unterlagen zu Emissionen und Lärmbelastung genannt.
Volkswagen selbst hatte im Juli den Verkauf der meisten Fahrzeuge gestoppt. Damals drohte schon die Rücknahme der Zulassung für die 32 Modelle. Eine Wiederzulassung der Fahrzeuge könnte sich über Monate hinziehen.
Südkorea ist der zweitgrößte Markt für Dieselfahrzeuge in Asien. Die Marke Volkswagen hat dort in der ersten Jahreshälfte einen Absatzeinbruch um ein Drittel auf 12.463 Fahrzeuge erlitten.
Für Volkswagen selbst ist Südkorea ein relativ kleiner Markt. Die Marken Audi und Bentley sind dagegen sehr gefragt.
Volkswagen hatte im September 2015 die Manipulation von Abgaswerten bei weltweit elf Millionen Diesel-Autos eingestanden. Eine illegale Abschalteinrichtung sorgt dafür, dass die Wagen Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand einhalten, nicht aber auf der Straße. Der Konzern sieht sich mit zahlreichen Klagen und milliardenschweren Schadenersatzforderungen konfrontiert. Südkorea verfolgt eine strenge Linie und erließ im Juni Haftbefehl gegen einen VW-Manager.