RBI-Chef sieht Verkaufsprogramm trotz Hürden im Plan
Wien (Reuters) - Der Chef der Raiffeisen Bank International ist trotz des stockenden Verkaufs der polnischen Tochter zuversichtlich, dass die Osteuropabank ihren Schrumpfkurs planmäßig vorantreiben kann. "Ich gehe davon aus, dass es funktioniert und unsere Kernkapitalquote dadurch bis Ende 2017 auf zwölf Prozent steigt. Über Alternativen will ich gar nicht reden", sagte RBI-Chef Karl Sevelda in einem Interview mit dem "Kurier" (Dienstagausgabe). Das Institut hatte vergangene Woche eingeräumt, dass sich der Verkauf der polnischen Tochter verzögern könnte. Grund sind drohende staatliche Maßnahmen bei Schweizer-Franken-Krediten, die die Polbank vor der Krise vergeben hatte. Der Verkauf der Bank ist ein wichtiger Schritt bei dem Ziel, die vergleichsweise dünne Kapitalquote der RBI aufzupolstern. "Eine Bank verkauft sich nicht wie ein Laib Brot", sagte Sevelda. Die für Oktober geplanten Wahlen in Polen machten den Prozess schwierig. In der krisengebeutelten Ukraine laufe das Geschäft "erstaunlich gut". Die RBI habe ihre Filialen in der Separatisten-Region geschlossen und jene auf der Krim verkauft. "Im Rest des Landes haben wir in den vergangenen Monaten sogar positiv gewirtschaftet", sagte Sevelda.