Frankfurt (Reuters) - Das italienische Pharma- und Diagnostikunternehmen Bracco arbeitet Insidern zufolge an einem Angebot für das Radiologiegeschäft von Bayer.
Bracco habe eine Investmentbank mandatiert, um einen Partner für eine mögliche gemeinsame Offerte zu finden, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Verkaufsprozess für das Radiologiegeschäft, das es auf eine Bewertung von mehr als vier Milliarden Euro bringen könnte, dürfte im kommenden Jahr gestartet werden und auch das Interesse des französischen Wettbewerbers Guerbet auf sich ziehen. Dieser habe ebenfalls Gespräche mit möglichen Partnern getätigt, sagten die Insider. Bayer und Bracco wollten sich zu den Informationen nicht äußern, bei Guerbet war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
Bayer hat sich den Insidern zufolge noch nicht endgültig entschieden, ob das Radiologiegeschäft verkauft werden soll. Die Investmentbank Goldman Sachs wurde aber als Verkaufsberater mandatiert und möglichen Interessenten wurden Informationen zugestellt. Als Käufer kämen auch Beteiligungsgesellschaften mit einem Fokus auf Healthcare-Investments wie Advent, Carlyle oder Cinven in Betracht, möglicherweise gemeinsam mit einem strategischen Bieter. Das Bayer-Radiologiegeschäft kommt auf einen Umsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Die Leverkusener hatten zwar betont, dass für die Finanzierung der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto keine Verkäufe nötig seien, hatten aber die Trennung von Geschäften aus strategischen Gründen nicht ausgeschlossen.
Bei dem Verkauf des Dermatologiegeschäfts, das Bayer Insidern zufolge ebenfalls ins Schaufenster gestellt hatte, sei der Investor Avista der letzte verbliebene Bieter für das Geschäft, das mit bis zu eine Milliarde Euro bewertet werden könnte, sagten mit der Sache vertraute Personen. Aus dem Rennen seien die indische Lupin und der Investor BC Partners. Bayer könne sich aber noch gegen eine Trennung von dem Geschäft entscheiden, wenn die Preisvorstellungen der Leverkusener nicht erfüllt werden. Bayer wollte sich auch dazu nicht äußern, Avista war zunächst nicht zu erreichen.