- von Alexandria Sage
San Francisco (Reuters) - Tesla sieht sich für den Beginn der Massenfertigung seiner neuen Model-3-Reihe bis September in der Spur.
Allerdings verzichtete der Elektroautobauer bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen am Mittwoch auf seine übliche Prognose zu den Auslieferungen für das Gesamtjahr. Auch lehnte es das Unternehmen ab, die im April veröffentlichte Zahl der Vorbestellungen für das neue Modell von damals 373.000 Stück zu aktualisieren. Konzernchef Elon Musk erklärte, die Öffentlichkeit werde die endgültige Version des neuen Autos möglicherweise erst im Juli zu Gesicht bekommen. Er brachte eine Kapitelerhöhung ins Gespräch.
Im vierten Quartal verringerte Tesla den Verlust, jedoch nicht so stark wie von Experten erwartet. Der Umsatz stieg dagegen mehr als vorhergesagt. Die Aktie legte nachbörslich zeitweilig um drei Prozent zu.
Der Model 3 spielt eine zentrale Rolle bei Musks Plänen für den Einsteig in die Massenfertigung. Viele Investoren und Zulieferer haben den Zeitplan als zu ehrgeizig bezeichnet und eine Verzögerung bis 2018 vorhergesagt.
Musk wiederholte jedoch am Mittwoch sein Ziel, im kommenden Jahr insgesamt eine halbe Million Fahrzeuge zu produzieren. Bis 2020 solle diese Zahl verdoppelt werden, sagte er. Auf dem Weg dahin will Tesla beim Model 3 "irgendwann im vierten Quartal" 2017 eine wöchentliche Fertigung von 5000 Stück erreichen, die dann "irgendwann 2018" auf das Doppelte steigen soll. Damit müsste Tesla seinen Gesamtausstoß deutlich steigern: Für die erste Hälfte des laufenden Jahres sagten die Amerikaner für die Modelle S und X insgesamt bis zu 50.000 Auslieferungen voraus.
MUSK: KAPITALERHÖHUNG VERMUTLICH SINNVOLL
Vor dem Start des Model 3 stehen Tesla zufolge noch Kapitalausgaben von bis zu 2,5 Milliarden Dollar an. Zwar habe man genug Geld auf der Hand, sagte Musk in einer Telefonschaltung mit Experten. Vermutlich wäre jedoch eine Kapitalerhöhung sinnvoll, um das Risiko zu reduzieren. Ivan Feinseth, Forschungsleiter bei Tigress Financial Partners, äußerte sich dazu positiv und verwies auf die Geschäftszahlen. "Man muss die Enten füttern, solange sie quaken", sagte er. Wenn das Unternehmen jetzt an den Markt gehe, sei ihm ein herzlicher Empfang sicher. In den vergangenen zwölf Monaten legte die Tesla-Aktie um etwa 54 Prozent zu.
Für das Quartal bis Ende Dezember gab Tesla einen Nettoverlust von 121,3 Millionen Dollar nach 320,4 Millionen bekannt. Der Umsatz stieg um 88 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Das Unternehmen kündigte zudem die Rückkehr des bei Investoren beliebten ehemaligen Finanzchefs Deepak Ahuja an. CFO Jason Wheeler wird demnach im April gehen.