Reuters

HSH Nordbank putzt sich vor dem Verkauf heraus

30.03.2017
um 10:36 Uhr

Hamburg (Reuters) - Die HSH Nordbank wirbt mit einem Rekordgewinn im Kerngeschäft bei potenziellen Kaufinteressenten.

Der Vorsteuergewinn verdreifachte sich im vergangenen Jahr auf 639 Millionen Euro, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Im gesamten Bankkonzern, zu dem auch die Abbaubank mit ausfallgefährdeten Schiffskrediten gehört, sank der Gewinn jedoch deutlich. Grund dafür war den Angaben zufolge ein durch Sondereffekte außergewöhnlich hoher Vorjahreswert.

Es gebe mehr als zehn potenzielle Kaufinteressenten für die Bank, sagte Vorstandschef Stefan Ermisch. Darunter befänden sich strategische Investoren und Finanzinvestoren Die Interessenten kämen "aus dem europäischen und dem außereuropäischen Raum". Namen und Länder, aus denen die potenziellen Käufer kommen, nannte er nicht. "Die Privatisierung ist alles andere als ein Selbstläufer", warnte Ermisch zugleich vor zu viel Optimismus.

Die Investmentbank Citigroup organisiert den Verkauf für die Mehrheitseigner Hamburg und Schleswig-Holstein. Am Freitag endet die Frist für unverbindliche Angebote für die HSH. Das Geldhaus muss auf Druck der EU-Kommission bis Ende Februar 2018 verkauft werden. Sonst wird die Bank, die unter notleidenden Schiffskrediten im Milliarden-Volumen leidet, abgewickelt.

Die HSH Nordbank rechnet mit schwierigen Verhandlungen. Es sei anspruchsvoll, gleichzeitig eine profitable Kernbank und eine defizitäre Abbaubank zu veräußern. Die Haupteigner Hamburg und Schleswig-Holstein haben sich bis zum Jahresende Zeit genommen, um einen oder mehrere Käufer zu finden.

Citigroup

WKN A1H92V ISIN US1729674242