Hamburg (Reuters) - Beiersdorf hält sein Pulver für Zukäufe weiter trocken.
Aufsichtsratschef Reinhard Pöllath verteidigte am Donnerstag vor den Aktionären, dass der Dax-Konzern seit Jahren eine unveränderte Dividende von 70 Cent je Aktie ausschüttet. Der Kosmetikhersteller benötige das Geld für Investitionen: "Es muss in das Geschäft zurückgehen, da wo es herkommt - auch durch Zuerwerbe." Diese Zukäufe würden "auch sehr, sehr viel Geld kosten", fügte er hinzu, ohne konkrete Vorhaben zu nennen. Deshalb stehe er für eine Kontinuität bei der Dividende.
Beiersdorf sucht schon seit Jahren nach Möglichkeiten für Zukäufe, um sein Geschäft auszubauen, ist bisher aber nicht fündig geworden. Der Konzern, an dem die Tschibo-Mutter Maxingvest die Mehrheit hält, verfügte zuletzt über Barmittel von 3,7 Milliarden Euro.
Vorstandschef Stefan Heidenreich hatte Zukäufe unlängst zurückgestellt und betont, Beiersdorf tue gut daran, das Geld angesichts unsicherer Zeiten zusammenzuhalten. Kleinaktionäre kritisieren schon länger, dass Beiersdorf nicht mehr Gewinn ausschüttet. "Das passt nicht zur Unternehmensentwicklung", sagte ein Aktionärssprecher. Angesichts des Rekordgewinns im vergangenen Jahr wären eigentlich 1,50 Euro Dividende je Aktie angemessen. "Ein Euro wäre schon ein gutes Zeichen gewesen."
2016 hatte der Konzern mit Marken wie Nivea, Eucerin, Labello und 8x4 sowie der Klebstofftochter Tesa Gewinn und Ertragskraft auf historische Höchststände gesteigert. Der Reingewinn kletterte um acht Prozent auf 727 Millionen Euro. Dennoch sollen die Aktionäre eine unveränderte Dividende von 70 Cent je Aktie erhalten.