Grevenbroich/Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung kämpft Bundeskanzlerin Angela Merkel zufolge um mehr Investitionen auch energieintensiver Industrien in Deutschland.
"Wir wollen nicht nur den Status quo erhalten, sondern natürlich auch in Zukunft Investitionen haben", sagte Merkel am Donnerstag im nordrhein-westfälischen Grevenbroich bei der Eröffnung eines Aluminiumwerkes der norwegischen Firma Norsk Hydro. Dort sollen Spezialbleche für die Automobilindustrie produziert werden. Aluminium wird aber auch etwa in der Luftfahrtbranche eingesetzt. Die Herstellung benötigt üblicherweise große Energie-Mengen.
Merkel verteidigte, dass die Regierung als Ausgleich für höhere Stromkosten durch die Energiewende deshalb Kompensationen für besonders energieintensive Industrien anbietet. "Wir müssen auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft immer wieder stärken", sagte sie. Dazu gehörten eben "angemessene Kompensationen", um den Aufschlag bei Strompreis auszugleichen, den der Emissionshandel mit Treibhausgasen mit sich bringe. Es habe eine Zeit der Unsicherheit für die Industrie in Deutschland gegeben, die nun hoffentlich beendet sei.
Merkel wies zudem Kritik zurück, dass Ausnahmeregelungen umweltschädlich seien. Es wäre im Gegenteil abwegig, wenn die Produktion in andere Staaten mit weniger Umweltauflagen abwandern würde. "Deshalb tun wir alles, um Abwanderung energieintensiver Unternehmen ins Ausland zu verhindern."