- von Anneli Palmen
Düsseldorf (Reuters) - Der Automobilzulieferer Paragon bringt seine Batterie-Tochter Voltabox an die Börse.
"Wir sind in einer starken Wachstumsphase. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Börsengang", sagte Voltabox-Vorstand Jürgen Pampel am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Noch in diesem Herbst sei die Erstnotiz im stark regulierten Prime Standard geplant. "Wir wollen in den nächsten zwei Jahren unseren Umsatz auf 100 Millionen Euro vervierfachen", betonte Pampel. Finanzvorstand Andres Klasing fügte hinzu: "Wir gehen davon aus, in diesem Jahr erstmals einen operativen Gewinn zu erwirtschaften."
Das mit 805 Millionen Euro prall gefüllte Orderbuch sei die Basis für die genannten Wachstumsziele. Der Batteriemarkt werde Schätzungen zufolge rasant wachsen - bis 2026 auf 185 Milliarden US-Dollar von 43 Milliarden im vergangenen Jahr. Die 2011 gegründete Voltabox beschäftigt an den Produktionsstandorten im ostwestfälischen Delbrück und im texanischen Austin insgesamt rund 90 Mitarbeiter. Die Firma stellt für elektrisch betriebene Busse, Gabelstapler und andere Industriefahrzeuge Batteriesysteme her.
"Mit unseren Produkten setzen wir auf lukrative Nischen", so Pampel. Mit den Einnahmen aus dem IPO sollen der Ausbau des Geschäfts finanziert und ein Gesellschafterdarlehen zurückgezahlt werden. "Der Erlös aus dem Börsengang soll uns aber auch die nötige Flexibilität für Zukäufe geben", betonte Pampel. Darüber hinaus solle weiter in Forschung und Entwicklung investiert werden.
PARAGON WILL MEHRHEITSEIGNERIN BLEIBEN
Vorgesehen sei eine Platzierung von fünf Millionen Aktien zuzüglich einer Mehrzuteilungsoption von 825.000 Titeln aus einer Kapitalerhöhung sowie weitere 500.000 Papiere aus dem Paragon-Bestand. Paragon wolle aber langfristig Mehrheitseigner bleiben. Der Streubesitz soll nach dem Börsengang etwa 40 Prozent betragen. Die Bankhäuser Lampe und Hauck & Aufhäuser begleiten das Börsendebüt.
Ende 2016 war der Börsengang des Batterieherstellers Varta an mangelndem Interesse der Anleger geplatzt.
Im Laufe dieses Jahres haben bislang nur wenige Firmen den Sprung aufs Parkett geschafft: Den Anfang machte im Frühjahr der Maschinenbauer Aumann, im Juni folgten der Lieferdienst Delivery Hero und die Restaurantkette Vapiano. Im Juli debütierte der LKW-Zulieferer Jost-Werke.