Frankfurt (Reuters) - Bayer macht Kasse und verkauft weitere Anteile an Covestro. Der Konzern veräußert 6,9 Prozent an dem Kunststoffhersteller und erhält dafür eine Milliarde Euro.
Damit gibt der Leverkusener Pharma- und Chemieriese die Kontrolle ab; der direkt von Bayer gehaltene Anteil an Covestro reduziert sich auf 24,6 Prozent. "Damit sind wir unserem Ziel, uns mittelfristig vollständig von Covestro zu trennen, einen großen Schritt nähergekommen", sagte Konzernchef Werner Baumann am Freitag.
Im Bayer-Bericht zum 3. Quartal 2017 wird Covestro als "nicht fortzuführendes Geschäft" ausgewiesen. Einen entsprechend angepassten Konzernausblick für das Geschäftsjahr 2017 will das Traditionsunternehmen im Rahmen der Quartalsberichterstattung am 26. Oktober 2017 veröffentlichen. Wer die Aktien gekauft hat, ließ Bayer offen. Der Käufer habe sich aber verpflichtet, die erworbenen Papiere bis zum 11. Dezember nicht zu veräußern.
Erst vor gut zwei Wochen hatte Bayer den Covestro-Anteil bereits auf 31,5 Prozent von 40,9 Prozent reduziert und damit rund 1,2 Milliarden Euro eingenommen. Das Geld kommt zur rechten Zeit, müssen die Leverkusener doch die 66 Milliarden Dollar schwere Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto stemmen.
Bayer hatte seine Kunststofftochter Covestro 2015 an die Börse gebracht und Anfang März den angekündigten Ausstieg gestartet. Mittelfristig will sich der Konzern ganz von Covestro trennen. Über ihren Pensionsfonds halten die Leverkusener noch weitere 8,9 Prozent. Für Covestro verbessern sich mit dem Rückzug von Bayer die Perspektiven auf einen Aufstieg in den Leitindex Dax.