DZ Bank fährt Milliarden-Gewinn ein - "Potenzial nach oben"
Frankfurt (Reuters) - Die DZ Bank profitiert von der steigenden Nachfrage nach Wertpapieren und der robusten deutschen Wirtschaft. Das Spitzeninstitut der meisten Volks- und Raiffeisenbanken fuhr im ersten Halbjahr einen Vorsteuergewinn von 1,3 Milliarden Euro ein und hat die für 2015 in Aussicht gestellten 1,5 Milliarden Euro damit bereits fast erreicht. Er sehe beim anvisierten Jahresergebnis nun "Potenzial nach oben", sagte DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch am Mittwoch.Hauptverantwortlich dafür ist die Fondstochter Union Investment, die ihren Gewinn um 18 Prozent auf 340 Millionen Euro ausbaute. Ihr spielt wie den Konkurrenten Deka und Deutsche Bank in die Karten, dass Kunden wegen der rekordniedrigen Zinsen wieder verstärkt in Wertpapiere investieren. Wegen der guten Konjunkturentwicklung in Deutschland musste die DZ Bank zudem weniger Geld für ausfallgefährdete Kredite zur Seite legen. Die Versicherungstochter R+V profitierte davon, dass es im ersten Halbjahr erneut relativ wenige Großschäden gab.Da es im Vorjahr einige positive Sondereffekte gab und die regulatorischen Kosten anzogen, ging der Vorsteuergewinn der DZ Bank dennoch um rund ein Viertel zurück. Alleine die Abgabe für den neuen europäischen Restrukturierungsfonds für schwächelnde Geldhäuser belief sich auf 143 Millionen Euro - im Gesamtjahr 2014 hatte das Institut lediglich 26 Millionen Euro Bankenabgabe gezahlt. Im Vorjahr hatte das Institut durch den Verkauf von Wertpapieren sowie Anteilen an der französischen Bank Natixis zudem gut 100 Millionen Euro eingenommen. Außerdem nahm der Wert von Staatsanleihen in den Büchern der DZ Bank stärker zu als im laufenden Jahr. 2015 seien wegen des harten Wettbewerbs um Mittelständler außerdem die Margen im Kreditgeschäft gesunken, erklärte die DZ Bank. Bei der Stärkung seiner Sicherheitspuffer macht das Geldhaus, das in absehbarer Zeit mit dem kleineren Schwester-Institut WGZ Bank fusionieren möchte, dagegen weitere Fortschritte. Die harte Kernkapitalquote bei voller Umsetzung der strengeren Basel-III-Regeln kletterte auf 11,8 Prozent.