Reuters

Europas Börsen auf Überholspur - Autobauer gefragt

08.01.2018
um 11:16 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Angeführt von kräftigen Kursgewinnen der Autobauer haben die europäischen Börsen am Montag zugelegt.

Der Dax stieg um bis zu 0,7 Prozent auf 13.407 Punkte und lag damit nur noch etwa 120 Zähler unter seinem Rekordhoch vom November. Der EuroStoxx50 gewann 0,5 Prozent auf 3624 Stellen. Der MSCI-Weltindex markierte mit 527,15 Punkten den achten Tag in Folge ein Rekordhoch. Unterstützung erhielten die heimischen Aktien außerdem vom nachgebenden Euro. Er verbilligte sich auf 1,1987 Dollar und verbesserte damit die Wettbewerbschancen europäischer Firmen auf dem Weltmarkt.

"Die verpasste Jahresendrally ist aus den Augen und somit aus dem Sinn der Börsianer", sagte Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX. Genährt werde die Kauflaune der Investoren vom robusten weltweiten Wirtschaftsaufschwung, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Der Konjunkturoptimismus dränge die Tatsache, dass Aktien insbesondere in den USA bereits vergleichsweise teuer seien, in den Hintergrund. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte vergangene Woche erstmals die 25.000er Marke überwunden und drei Tage in Folge einen Schlusskurs-Rekord erzielt.

AUTOBAUER IM AUFWIND - DIALOG UND VAPIANO FESTER

Beherzt griffen Anleger bei konjunkturabhängigen Werten wie den Automobilwerten zu. Deren europäischer Branchenindex stieg auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 656,53 Punkten. Die Aktien des laut einem Zeitungsbericht weltgrößten Fahrzeug-Herstellers Volkswagen waren mit 180,96 Euro ebenfalls so teuer wie zuletzt im Frühsommer 2015. In Mailand kletterten die Papiere von Fiat Chrysler sogar auf ein Rekordhoch von 18,48 Euro.

Zur positiven Stimmung trugen außerdem ermutigende Geschäftszahlen bei: So steigerte Dialog Semiconductor seinen Quartalsumsatz um 27 Prozent auf 463 Millionen Euro und übertraf damit seine eigenen Erwartungen. Die Aktien des Chip-Designers stiegen daraufhin um bis zu 4,2 Prozent auf 27,33 Euro. Das ist der höchste Stand seit Anfang Dezember, als der Kurs wegen eines möglichen Absprungs des wichtigsten Kunden Apple binnen Tagen um gut 40 Prozent einbrach.

Ein 4,8-prozentiges Umsatzplus hievte Vapiano auf ein Rekordhoch. Die Papiere der Restaurant-Kette waren mit 25,20 Euro so teuer wie noch nie seit dem Börsengang im Sommer 2017.

MILLIARDEN-ÜBERNAHMEN IN DER BIOTECH-BRANCHE

Fusionsfieber rückte den Biotech-Sektor ins Rampenlicht. So will der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk Ablynx aus Belgien für 30,60 Euro je Aktie oder insgesamt 2,6 Milliarden Euro übernehmen. Ablynx-Titel blieben zunächst vom Handel ausgesetzt. Nordisk markierten mit 340 Kronen ein Eineinhalb-Jahres-Hoch. Die Analysten der Investmentbank Jefferies erwarteten allerdings Gegengebote für die belgische Biotechfirma.

In den USA will Celgene den Blutkrebsspezialisten Impact Biomedicines für bis zu sieben Milliarden Dollar kaufen. Im vorbörslichen US-Geschäft lagen Celgene 0,9 Prozent im Plus.

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