Brüssel (Reuters) - Die Pläne der EU-Kommission, Investitionen von Banken in erneuerbare Energien zu unterstützen, stoßen bei Fachleuten auf Kritik.
Die von der Brüsseler Behörde mit der Prüfung ihrer Vorschläge beauftragte Expertengruppe zu Nachhaltigen Finanzen warnte in einem am Mittwoch vorgelegten Bericht vor Gefahren. Zu Risiken führen könnte demnach eine Herabsetzung der Kapitalanforderungen für Institute, um Investitionen in nachhaltige Projekte zu fördern. Deshalb sollten vor einer derartigen Senkung zunächst andere Maßnahmen umgesetzt werden. Zudem sollten die dafür in Frage kommenden grünen Investitionen von Banken gedeckelt werden.
Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis hatte die Vorschläge im Dezember präsentiert. Der Vorstoß soll das EU-Ziel unterstützen, den Treibhausgasausstoß bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu kürzen.
Auch der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber bemängelte die Pläne der Brüsseler Behörde. "Bei einem Investment dürfen nicht die guten Absichten über dem Risiko stehen", mahnte er. Grüne Investitionen sind in der Finanzbranche ein Nischenbereich. Im Jahr 2016 steckten 145 Milliarden Euro in nachhaltigen Fonds - im Vergleich zu 3,1 Billionen Euro in europäischen Anleihen und 3,4 Billionen in Aktienfonds.