München (Reuters) - Osram will sich bei der Weichenstellung für das defizitäre Leuchtengeschäft nicht drängeln lassen.
Bis Spätsommer werde eine Entscheidung getroffen, bekräftigte Vorstandschef Olaf Berlien am Dienstag bei der Hauptversammlung in München. "Diese Zeit wollen wir uns gemeinsam nehmen und im Aufsichtsrat intensiv diskutieren." Osram prüfe nach wie vor alle Möglichkeiten für das Geschäft mit Beleuchtung von Straßen, großen Gebäuden oder Stadien: Kooperation, Partnerschaft, Verkauf oder Verbleib im Konzern. Die Marktsituation in den USA bleibe schwierig. Teilweise gebe es auch hausgemachte Probleme, sagte Berlien. "Wir haben im Bereich des Leuchtengeschäfts Hausaufgaben. Diese gehen wir ganz entschlossen an."
Der Abbau von mehr als 200 Stellen im bayerischen Traunreut ist inzwischen fast abgeschlossen. Die Leuchten-Produktion wird künftig in Deutschland konzentriert, die Fertigung aus einem Werk in der Slowakei nach Bayern verlegt. Wie viel Verlust das auf Großprojekte spezialisierte Geschäftsfeld Lighting Solutions (LS) macht, verrät Osram nicht. Zuletzt riss es die übergeordnete Sparte "Lichtlösungen und Systeme" (LSS) tief in die roten Zahlen.
Das Geschäftsfeld mit digitalen Systemen (DS), das ebenfalls zur LSS-Sparte gehört, ist laut Vorstandschef Berlien dagegen "sehr vorteilhaft". Zudem baue Osram ein neues Geschäftsfeld rund um die intelligente Infrastruktur von Gebäuden auf. Die Münchner hatten dazu im Sommer das US-Unternehmen Digital Lumens gekauft. Mit Hilfe des Software-Spezialisten für Gebäudetechnik könne künftig die gesamte Raumsteuerung zentral erfolgen, sagte Berlien. "Das reicht von der Licht- und Temperatursteuerung bis hin zur Sicherheitstechnik."