Clariant wappnet sich für Abnabelung der größten Division
Frankfurt (Reuters) - Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant will sich mit der rechtlichen Ausgliederung seiner größten Division Spielraum für eine mögliche Trennung von dem Geschäftsbereich verschaffen. Ein Verkauf oder die Überführung von Plastics & Coatings in ein Gemeinschaftsunternehmen stehe in den nächsten drei bis fünf Jahren zwar nicht auf der Agenda, sagte Firmenchef Hariolf Kottmann am Mittwoch am Rande einer Veranstaltung in Frankfurt. Doch Clariant wolle sich für eine mögliche Transaktion in eine gute Ausgangslage bringen. "Man muss keine Paläste haben, sondern Zelte", sagte Kottmann. "Man muss eine Organisation haben, wo ‚plug in‘ und ‚plug out‘ möglich ist, sodass man im Fall der Fälle tatsächlich agieren kann, und dann nicht erst vorbereiten muss."Clariant hatte Ende Juli angekündigt, den Bereich Plastics & Coatings Anfang 2016 in eine neue Tochtergesellschaft auszugliedern. Das Geschäft, das unter anderem Pigmente herstellt, setzte im Vorjahr 2,6 Milliarden Franken um. Dies entspricht rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes. Gleichzeitig erzielt der Bereich die tiefste Marge der vier Clariant-Divisionen. In dem Geschäft konkurriert der Basler Konzern mit Anbietern aus China und anderen Schwellenländern um die billigsten Herstellungsverfahren, erklärte Kottmann. In den übrigen Divisionen versuche das Unternehmen die Kunden dagegen vor allem mit neuen Produkteigenschaften für sich zu gewinnen.