München (Reuters) - Die Aktien der Siemens-Medizintechnik-Tochter Healthineers stoßen nach Angaben der begleitenden Investmentbanken weiter auf starke Nachfrage.
Zwei Tage nach dem Beginn der Werbetour lägen bereits Aufträge für 150 Millionen Aktien vor, teilten die Institute am Mittwoch mit. Das entspricht einem Volumen von 3,9 Milliarden Euro oder mehr. "Wir haben einen sehr guten Start gesehen", sagte ein beteiligter Banker in Frankfurt. "Das ist für uns die Bestätigung dafür, dass es ein großes Investoren-Interesse an Siemens Healthineers gibt." Der Vorstand um Bernd Montag versucht Fonds und andere Großanleger seit Montag vom Kauf der Aktien zu überzeugen. Am Donnerstag reist er von London nach New York.
Siemens hatte die Preisspanne mit 26 bis 31 Euro unerwartet niedrig angesetzt und will nur 15 Prozent der Healthineers-Anteile abgeben. "Das ist taktisch klug gemacht", sagte ein Frankfurter Fondsmanager, der nicht namentlich genannt werden wollte. Montag hatte seine "Roadshow" in Frankfurt gestartet. "Das Potenzial nicht ganz auszureizen, wird der Aktie beim Börsendebüt gut tun", sagte der Fondsmanager. Er werde für 27 Euro zeichnen. "Das ist ein fairer Preis. 30 Euro würden wir nicht zahlen." Die Labordiagnostik-Sparte, in der Siemens die Hoffnungen auf die neue Plattform "Atellica" setzt, habe noch keinen Vertrauensvorschuss verdient. "Da hat es die letzten sechs bis sieben Jahre so stark gerumpelt."
Die Orderbücher für die Healthineers-Aktien sind bereits einmal gefüllt. Für zahlreiche große Investoren ist das die Voraussetzung, dass sie überhaupt Aktien zeichnen dürfen, um später nicht zu viele Papiere zugeteilt zu bekommen. Für einen erfolgreichen Börsengang sollten aber Orders für das Doppelte des Platzierungsvolumens vorliegen, damit die Banken bei der Zuteilung an kurz- oder langfristige Investoren Handlungsspielraum haben.
Die Zeichnungsfrist läuft noch bis 15. März. Einen Tag später soll Siemens Healthineers sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern. Siemens will Healthineers-Aktien für bis zu 4,65 Milliarden Euro verkaufen. Der Münchner Industriekonzern will der Tochter mit dem Börsengang die Freiheit geben, Übernahmen mit eigenen Aktien zu finanzieren und so eine aktive Rolle in der Konsolidierung der Branche zu spielen.