London (Reuters) - Ein ehemaliger Händler der Deutschen Bank hat sich nach Behördenangaben im Verfahren um Zinsmanipulationen schuldig bekannt.
Christian Bittar habe entsprechend plädiert, teilte das für die Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität zuständige britische Serious Fraud Office (SFO) am Donnerstag mit. Bittar war bekannt geworden, weil er 2009 mit 80 Millionen Euro den höchsten Bonus in der Geschichte der Deutschen Bank zugesprochen bekommen hatte. Seine Anwälte hatten die Vorwürfe der Zinsmanipulation in der Vergangenheit zurückgewiesen.
Das Gerichtsverfahren gegen fünf weitere Händler wegen der Manipulation des Referenzzins Euribor solle am 9. April beginnen, teilte das SFO weiter mit. Sie sollen von 2005 bis 2009 zum eigenen Vorteil am Euribor geschraubt haben, dem europäischen Pendant zum Londoner Interbankensatz Libor. Von solchen Zinssätzen hängen Geschäfte und Verträge im dreistelligen Billionen-Volumen ab. Die Deutsche Bank hatte wegen der Zinsmanipulationen 2,5 Milliarden Dollar gezahlt.
Ursprünglich sollten sich in dem Londoner Verfahren elf Banker verantworten. Vier ehemalige Händler der Deutschen Bank entgingen dem Prozess, weil das Oberlandesgericht Frankfurt und die Staatsanwaltschaft Auslieferungsersuchen der britischen Behörden nicht entsprochen hatten.