Wien (Reuters) - Die Verschärfung der US-Sanktionen gegen Russland verschreckt die Investoren des österreichischen Geldhauses Raiffeisen Bank International (RBI).
Die RBI-Papiere brachen am Montag um mehr als zwölf Prozent auf 27 Euro ein und waren damit größter Verlierer im ATX. Als Schwergewicht im Topsegment der Wiener Börse hat die RBI den gesamten Markt nach unten gezogen. Der ATX fiel um 2,7 Prozent auf 3359 Zähler und damit deutlich stärker als die meisten anderen europäischen Indizes.
"Die Sorge ist, dass Banken in Russland Kredite verlieren könnten wegen der neuen Sanktionen," sagte ein Händler. Ein anderer Marktteilnehmer verwies darauf, dass das Russlandgeschäft für die RBI einer der Hauptertragsbringer sei. Eine Bank-Sprecherin betonte gegenüber Reuters, die neuen US-Sanktionen hätten zum jetzigen Zeitpunkt nur einen minimalen Einfluss auf die RBI-Gruppe. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Institut in Russland einen Gewinn nach Steuern von 443 Millionen Euro bei einem Konzerngewinn von insgesamt 1,1 Milliarden Euro. Das Wiener Geldhaus, das zu den größten Kreditgebern in Osteuropa zählt, hatte sich in den vergangenen Jahren im Zuge seines Schrumpfkurses auch in Russland verkleinert.
Das US-Finanzministerium hatte am Freitag gegen sieben Russen und zwölf ihrer Firmen Strafmassnahmen verhängt. Einem Rechtsexperten zufolge dürften sich etwa die meisten westlichen Banken davor scheuen, den betroffenen Firmen bei der Kapitalaufnahme zu helfen. Händlern zufolge ist es unklar, wie sich Banken und Kunden auch bei den nicht direkt mit den Sanktionen belegten Firmen verhalten werden.