Berlin (Reuters) - Die HSH Nordbank lässt sich nicht in die Karten schauen, wie sie sich im Streit mit Zeichnern bestimmter Anleihen positionieren will.
Konzernchef Stefan Ermisch wich am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz der Frage aus, ob das Institut Gläubigern von Hybridkapitalinstrumenten ein Rückkaufangebot machen werde. "Jede Form der Möglichkeit Kapitalstrukturen zu managen, obliegt am Ende der Entscheidung der Europäischen Zentralbank", sagte Ermisch nur. Er habe zur Ankündigung von Ende Februar nichts hinzuzufügen. Hamburg und Schleswig-Holstein mussten ihre Landesbank bis zum 28. Februar auf Druck der EU verkaufen. Die Länder unterzeichneten einen Kaufvertrag über rund eine Milliarde Euro mit Investoren um Cerberus und J.C.Flowers.
Die HSH kündigte damals an, dass es wegen der bevorstehenden Transformationsphase nicht möglich sein werde, "wie ursprünglich erwartet ab dem Geschäftsjahr 2020 (für das Geschäftsjahr 2019) Ausschüttungen auf die begebenen Hybridkapitalinstrumente zu leisten". Dies sei frühestens ab 2024 für das Geschäftsjahr 2023 möglich. Der Schritt hatte bei Anleihegläubigern für Kritik gesorgt. Ermisch sagte nun, die Neubewertung des Hybridkapitals habe sich in der Bilanz für 2017 mit einem außerordentlichen Ertrag von 413 Millionen Euro positiv niedergeschlagen.
Bei sogenanntem Hybridkapital handelt es sich um eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital. Deshalb haften Gläubiger solcher Anleihen oft für Verluste mit.