Reuters

Europäische Börsen im Aufwind - Technologiewerte gefragt

02.05.2018
um 11:21 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Unterstützt von Kursgewinnen der Technologiewerte haben die europäischen Börsen am Mittwoch zugelegt.

Auftrieb erhielten Dax und EuroStoxx50 außerdem vom anhaltend schwachen Euro, der Waren heimischer Firmen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger macht. Der deutsche Leitindex legte 1,1 Prozent auf 12.751 Punkte zu, sein pan-europäisches Pendant gewann 0,5 Prozent auf 3553 Zähler. Die Gemeinschaftswährung kostete mit 1,2005 Dollar fast vier US-Cent weniger als Mitte April.

Als positiv wertete Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets den Sprung des Dax über die charttechnisch wichtige Marke bei etwa 12.670 Punkten, an der der Index in den vergangenen Monaten mehrfach gescheitert war. "Damit stößt der Index die Tür zur 13.000er Marke weit auf und auch neue Rekorde sind in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen."

Daneben hellten die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen von Apple die Stimmung der Anleger auf. Positiv sei vor allem der erneute Anstieg der Umsätze in der Service-Sparte, zu der der App-Store und der Musikstreaming-Dienst gehören, betonte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Schließlich reduziere es die Abhängigkeit des Elektronik-Anbieters vom iPhone-Absatz.

Apple-Titel stiegen daraufhin im vorbörslichen US-Geschäft um drei Prozent. Die Papiere von europäischen Zulieferern wie Dialog Semiconductor, IQE und Laird gewannen bis zu neun Prozent. Aber auch Chipwerte waren gefragt. Die Aktien von Infineon und STMicroelectronics rückten jeweils etwa vier Prozent vor. Der europäische Technologie-Index lag 1,1 Prozent im Plus.

Zu den Favoriten am europäischen Aktienmarkt gehörte außerdem Vivendi mit einem Kursplus von 3,7 Prozent. Der Aufsichtsrat des französischen Medienkonzerns will in zwei Wochen über die Zukunft der Tochter Universal Music Group (UMG) beraten. Börsianer spekulierten auf einen milliardenschweren Börsengang des weltgrößten Plattenlabels, bei dem Künstler wie die Beatles, Taylor Swift oder Rihanna unter Vertrag stehen.

US-DATEN UND FED-ENTSCHEID VORAUS

Insgesamt hielten sich Anleger mit größeren Engagements allerdings zurück. Sie warteten gespannt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend (19 Uhr MESZ). Eine Anhebung gilt an der Börse zwar als ausgeschlossen. Allerdings könnten die Notenbanker für die kommenden Monate drei statt bislang zwei weitere Schritte signalisieren, betonte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Rückschlüsse auf die US-Geldpolitik erhofften sich Investoren außerdem von den Daten der privaten Arbeitsagentur ADP, die einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen am Freitag liefern. Von Reuters befragte Analysten rechnen für April mit 200.000 neu geschaffenen Stellen in den USA.

Am Rohstoffmarkt stieg der Kupferpreis nach seiner Talfahrt der vergangenen Tage um 1,2 Prozent auf 6826 Dollar je Tonne. Das Industriemetall profitierte Börsianern zufolge von ermutigenden Konjunkturdaten aus China, dem weltgrößten Abnehmer von Kupfer.

Apple Inc.

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