München (Reuters) - Der Lichtkonzern Osram versucht den Gewinnrückgang mit Einsparungen und dem Verkauf des defizitären Leuchtengeschäfts zu bremsen.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) ging das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 23 Prozent auf 133 Millionen Euro zurück, fiel damit aber etwas besser aus als von Analysten erwartet. Währungseffekte, gestiegene Entwicklungskosten und der Ausbau der Produktion hätten allein mehr als 40 Millionen Euro gekostet, erklärte Osram am Mittwoch in München. Der Umsatz ging vor allem wegen des schwachen Dollar um 3,7 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro zurück. Ohne Wechselkurseffekte hätte er stagniert, weil die Kunden wegen der weltweiten Handelsstreitigkeiten zögerten.
Die geplanten Einsparungen summierten sich bis 2020 auf 130 bis 140 Millionen Euro, sagte Finanzvorstand Ingo Bank. Allein der Abbau von rund 600 Stellen, der inzwischen mit den Arbeitnehmervertretern ausgehandelt ist, soll im Jahr 40 bis 50 Millionen Euro bringen. Der Interessenausgleich kostet zunächst aber 50 bis 60 Millionen Euro, ist aber in den Planungen für das laufende Geschäftsjahr enthalten. Dazu kommen Effizienzprogramme im Einkauf sowie in Forschung & Entwicklung.
Osram hatte Ende Juni zum zweiten Mal in diesem Jahr die Umsatz- und Gewinnprognosen zurückgeschraubt. Nach neun Monaten steht ein Umsatzrückgang um 1,4 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro zu Buche, der Nettogewinn im fortgeführten Geschäft brach um 37 Prozent auf 147 Millionen Euro ein.
Erst am Dienstag hatte Osram die Reißleine gezogen und den Verkauf des Geschäfts mit der Beleuchtung von Straßen, Stadien oder großen Gebäuden beschlossen. Die Entscheidung hatte sich abgezeichnet. In dem Geschäftsfeld wäre es schwierig geworden, eine führende Marktstellung zu erreichen, sagte Bank. Er gehe davon aus, dass es Interessenten für die Sparte gebe. "Über den Kaufpreis will ich nicht spekulieren." Analysten fürchten, dass Osram die Sparte verschenken muss. Das auf Großprojekte wie die Beleuchtung von Fußballstadien und Flughäfen bis hin zum Petersdom spezialisierte Geschäftsfeld beschäftigt knapp 1500 Mitarbeiter, davon rund 820 im oberbayerischen Traunreut. Die Sparte "Lichtlösungen und Systeme", zu dem es gehört, schrieb auch im dritten Quartal rote Zahlen.
Nach dem Geschäft mit Glühbirnen und LED-Lampen ist LS der dritte Unternehmensteil, von dem sich Osram trennt. Der Konzern will sich auf wachstumsstarke und einträgliche Geschäfte etwa mit der Auto- oder Smartphonebranche konzentrieren.