London (Reuters) - Die Royal Bank of Scotland hat trotz einer Milliardenstrafe überraschend schwarze Zahlen geschrieben und zahlt erstmals seit einem Jahrzehnt wieder eine Dividende.
Unter dem Strich blieb im zweiten Quartal ein Gewinn von 96 Millionen Pfund (108 Millionen Euro) übrig, wie die britische Großbank am Freitag mitteilte. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Nettoverlust von 741 Millionen Pfund gerechnet.
Die Bank hatte im Mai einen 4,9 Milliarden Dollar teuren Vergleich mit den US-Behörden im Streit um den Verkauf fauler Hypothekenpapiere erzielt. Da die bisherigen Rückstellungen nicht ausreichten, belastete der Vergleich das Ergebnis nun mit einer Milliarde Pfund. Die Grundsatzeinigung mit dem US-Justizministerium ist aber noch nicht in trockenen Tüchern.
Sofern der Streit wie erwartet endgültig zu den Akten gelegt wird, will RBS eine Zwischendividende von zwei Pence je Aktie zahlen - die erste Gewinnausschüttung an die Aktionäre seit Anfang 2008. Davon profitiert vor allem der britische Staat, der nach der Teil-Verstaatlichung in der Finanzkrise noch 62 Prozent an der einst größten Bank der Welt hält.