Reuters

Standard Chartered wartet für Brexit-Umzug weiter auf Lizenz

20.08.2018
um 15:41 Uhr

London (Reuters) - Die britische Großbank Standard Chartered muss sich mit dem Ausbau ihres Standorts in Frankfurt weiter gedulden.

Die Bank werde die dafür nötige Genehmigung der deutschen und europäischen Bankenaufseher wohl erst im Herbst erhalten, sagte eine Konzernsprecherin am Montag. Zudem müsse die Bank wegen des Brexit einige wenige Jobs mehr verlagern als ursprünglich gedacht. Früheren Angaben zufolge hat das Geldhaus bislang rund 100 Mitarbeiter in Frankfurt. Die Bank hatte im März begonnen, Kandidaten für rund 20 Jobs zu interviewen, die an den Main verlagert werden.

Standard Chartered will Frankfurt zu ihrer Europa-Basis ausbauen, um auch nach dem EU-Austritt Großbritanniens im März 2019 Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 Mitgliedsstaaten vertreiben zu dürfen. Die Niederlassung am Main soll von einer Niederlassung zu einer Tochtergesellschaft aufgewertet werden. Dafür benötigt sie aber die Zustimmung der deutschen Bankenaufseher und der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), die die größten Institute in der Euro-Zone direkt überwacht.

Standard Chartered hatte bereits im November 2017 als eine der ersten Institute die Lizenz für einen Ausbau ihres Geschäfts gestellt. Doch die Aufseher prüfen die Pläne genau. Sie haben schon früh deutlich gemacht, dass eine leere Hülle nicht genügen wird.

STAND. CHART. PLC DL-,50

WKN 859123 ISIN GB0004082847