Frankfurt (Reuters) - Bayer hat mit seinem Top-Medikament Xarelto Rückschläge in zwei klinischen Studien erlitten.
In einer der beiden Untersuchungen konnte der Gerinnungshemmer die Rate gefährlicher Blutgerinnsel bei einer bestimmten Gruppe von Hochrisikopatienten nach Entlassung aus dem Krankenhaus nicht reduzieren, wie der Konzern am Montag anlässlich des Kardiologiekongresses ESC in München mitteilte. In einer weiteren Studie mit Patienten mit akuter Verschlechterung ihrer Herzschwäche bei gleichzeitiger koronarer Herzkrankheit zeigte die Behandlung mit Xarelto ebenfalls keinen statistisch signifikanten Unterschied.
Für Bayer bedeuten die Studienergebnisse einen Dämpfer beim Versuch, sich einen noch größeren Markt für sein Top-Medikament zu erschließen. An den Spitzenumsatzerwartungen für Xarelto von mehr als fünf Milliarden Euro im Jahr ändert sich dadurch aber nichts. Ebenso haben die Daten keinen Einfluss auf bereits zugelassene Indikationen. Ein Unternehmenssprecher verwies zudem darauf, dass es sich in beiden Studien um spezielle und schwer zu behandelnde Patientengruppen handelte. Xarelto ist bereits für den Einsatz in mehreren Krankheitsfeldern zugelassen. Die Arznei war im vergangenen Jahr der größte Kassenschlager der Bayer-Pharmasparte mit einem Umsatz von 3,3 Milliarden Euro.