Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt auf eine engere Zusammenarbeit mit Katar im Gassektor.
"Besonders der Energiebereich birgt hier aus meiner Sicht noch erhebliches Potenzial für den Ausbau unserer Wirtschaftsbeziehungen", sagte Merkel am Freitag in Berlin. Katar plane als größter Exporteur von Flüssiggas (LNG) einen weiteren Ausbau seiner Kapazitäten. "Flüssiggas trägt auch zur Diversifizierung der Gasbezugsquellen bei und dient damit auch der Versorgungssicherheit." Hintergrund ist die anhaltende Debatte etwa mit den USA und osteuropäischen Ländern über einen Ausbau der Gasbezüge aus Russland.
Das deutsche Gasnetz sei bereits an die LNG-Importterminals in den Nachbarländern Niederlande, Belgien und Polen angeschlossen, ergänzte Merkel. "Aber wir arbeiten auch in der Bundesregierung daran, die Flüssiggasinfrastruktur in Deutschland selbst weiter voranzubringen." Deutsche Unternehmen hätten bereits Projekte für den Bau eines LNG-Importterminals.
Zugleich betonte Merkel aber, dass die Entscheidungen im Energiesektor letztlich ohne die Politik fielen. "Deutsche Unternehmen entscheiden über ihren Gasbezug natürlich nach wirtschaftlichen Kriterien." Die Aussagen richten sich auch gegen das Drängen von US-Präsident Donald Trump, dass die Europäer amerikanisches LNG-Gas kaufen sollten. Dieses ist aber teurer als etwa russisches Gas, das durch Pipelines nach Westeuropa kommt.