Reuters

VW-Betriebsrat sieht bei Rendite Nachholbedarf in Auslandswerken

26.09.2018
um 09:46 Uhr

Hamburg (Reuters) - VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sieht in punkto Ertragskraft erheblichen Nachholbedarf bei den ausländischen Tochtergesellschaften des Wolfsburger Konzerns.

Die Hauptmarke VW habe die Ertragswende vor allem in Europa gestemmt, sagte Osterloh in einem Doppel-Interview der Betriebsratszeitung "Mitbestimmen" mit Konzernchef Herbert Diess. Mit dem "Zukunftspakt" habe VW einen großen Wurf gemacht. "Und mit Blick auf die Renditeziele müssen wir jetzt nur noch die Konsolidierungen in den Auslandsgesellschaften hinbekommen", sagte Osterloh in dem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Das Ergebnis von VW komme zurzeit fast nur aus den europäischen Werken.

Diess entgegnete: "Außerhalb Europas gibt es Verluste, aber der Hub auf fünf Prozent Rendite kam im Wesentlichen aus den außereuropäischen Gesellschaften, wo jetzt der Turnaround greift." Er stimmte jedoch zu, dass das Geld im Wesentlichen in Europa verdient werde.

Bei Volkswagen wird derzeit angesichts steigender Kosten über eine neue Sparrunde diskutiert. Betroffen wären vor allem die Verwaltung und der Vertrieb. Diess dringt zudem auf eine weitere Steigerung der Ertragskraft bei der Hauptmarke VW, die er neben seinen Aufgaben als Konzernchef ebenfalls führt. Er hatte jüngst eine Rendite von bis zu acht Prozent ins Gespräch gebracht, um die Marke langfristig krisenfest zu machen. Zuletzt blieben fünf Prozent vom Umsatz hängen.

Der vor zwei Jahren mit der Arbeitnehmervertretung ausgehandelte Zukunftspakt sieht eine Steigerung der operativen Rendite auf fünf Prozent vor. Er enthält neben Beiträgen der Belegschaft auch Zusagen des Managements zur Auslastung der Werke. Ab 2020 sollen die Kosten um 3,7 Milliarden Euro im Jahr sinken, drei Milliarden davon entfallen auf Deutschland. Davon waren zuletzt bereits rund zwei Milliarden realisiert.

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