Reuters

VW schaltet bei der Produktivität einen Gang höher

27.09.2018
um 15:06 Uhr

Hamburg (Reuters) - Volkswagen will die Produktivität seiner Hauptmarke VW in den nächsten Jahren kräftig steigern.

"Wir haben in der Produktion ein Effizienzpotenzial von insgesamt 2,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025", sagte Marken-Produktionsvorstand Andreas Tostmann am Donnerstag. "Die Werke müssen schneller, schlanker und effizienter werden." So sollen etwa die Produktionsabläufe gestrafft und die Herstellungskosten je Fahrzeug gesenkt werden. Die Kosten und Investitionen sollen auch dadurch sinken, dass vorhandene Anlagen wiederverwendet werden und die Produktion stärker standardisiert wird.

Dadurch sollen die Investitionen gegenüber dem aktuellen Stand um mehr als 1,5 Milliarden Euro gesenkt werden. Bisher produziert VW meist teurer als die Konkurrenz. Das liegt auch an den vielen Modellen und Ausstattungsvarianten. Konzernchef Herbert Diess hat bereits damit begonnen, die Zahl der Modelle zu verringern. VW gilt aber auch in anderen Bereichen als zu komplex. "Es geht um nichts Geringeres als einen Paradigmenwechsel: von einem produktorientierten Unternehmen hin zu einem produktions- und prozessorientierten Unternehmen", erläuterte Tostmann. Um das zu erreichen, sei eine neue Produktionsstrategie (Tranform.Together) aufgelegt worden, die aus insgesamt acht Handlungsfeldern bestehe. Dabei gehe es auch darum, Nacharbeiten in der Fertigung zu minimieren und Modellanläufe reibungsloser hinzubekommen. Auch der Ausstoß von Kohlendioxid solle in der Produktion gesenkt werden.

Diess, der die Marke VW neben seinen Aufgaben als Konzernchef führt, hatte schon vor einigen Monaten eine weltweite Produktivitätssteigerung um 30 Prozent bis 2025 angekündigt. Bis dahin soll die Rendite auf über sechs Prozent von zuletzt fünf Prozent klettern. Unternehmenskenner halten es für möglich, dass dieses Ziel noch erhöht wird. Denn Diess hatte unlängst ein Margenziel von bis zu acht Prozent ins Spiel gebracht, auch um besser gegen Krisen gewappnet zu sein. VW muss seine Ertragskraft steigern, um die enormen Kosten beim Umstieg in die Elektromobilität, selbstfahrende Autos und neue Mobilitätsdienste zu stemmen.

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