Madrid (Reuters) - Gute Geschäfte im Heimatmarkt Spanien haben der Großbank Santander zu einem Gewinnsprung verholfen.
Der Nettogewinn schoss im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 1,99 Milliarden Euro in die Höhe, wie das größte Geldhaus der Euro-Zone am Mittwoch mitteilte. Die Santander-Aktien legten daraufhin um fast vier Prozent zu.
In Spanien konnte Santander den Nettogewinn nahezu verdreifachen und seinen Marktanteil weiter ausbauen. Hier zahlte sich die Rettung der Banco Popular aus: Santander hatte das angeschlagene Geldhaus übernommen und damit im vergangenem Jahr vor dem Zusammenbruch bewahrt.
In Brasilien, dem wichtigsten Markt von Santander noch vor Spanien, bekam die Bank den Währungsverfall zu spüren. Der Nettogewinn dort sank um 6,1 Prozent. Bereinigt um den Wechselkurseffekt legte das Ergebnis dank des wachsenden Geschäfts hingegen um 16,7 Prozent zu.
Wie die europäische Konkurrenz kann sich auch Santander nicht den niedrigen Zinsen in der Euro-Zone entziehen. Der Zinsüberschuss des Konzerns sank im dritten Quartal um 3,8 Prozent auf 8,35 Milliarden Euro.
Die Kernkapitalquote der spanischen Großbank verbesserte sich auf 11,11 Prozent und lag damit über dem selbstgesteckten Ziel von elf Prozent zum Jahresende. Doch ist das Kapitalpolster damit dünner als bei vielen europäischen Konkurrenten. Am Freitag werden die Ergebnisse des diesjährigen europäischen Banken-Stresstests veröffentlicht, dem sich auch Santander unterziehen musste.