Washington (Reuters) - In den USA sind in Zusammenhang mit den "Panama Papers" vier Menschen wegen ihrer Beteiligung an Steuerhinterzug angeklagt worden.
Darunter seien auch zwei Deutsche, teilten die US-Ermittler am Dienstag mit. Bei den Verdächtigen handle es sich um Angestellte und Kunden der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die im Mittelpunkt des Skandals steht und in diesem Jahr geschlossen wurde. Ihnen drohen bis zu 20 Jahren Haft. Es ist das erste Mal, dass ein Fall in Zusammenhang mit den "Panama Papers" in den USA vor Gericht kommt.
In der Anklageschrift heißt es, zwei der Verdächtigen - ein 50-jähriger Mann aus Panama und ein 54-jähriger Deutscher - hätten Klienten der Kanzlei mit Briefkastenfirmen und Stiftungen dazu verholfen, ihr Vermögen und Einkommen vor den US-Behörden zu verstecken. Bei einem ihrer Kunden handle es sich um einen 81-jährigen Deutschen, der ebenfalls angeklagt wurde. Der vierte Verdächtige ist ein 74-jähriger US-Bürger.
Erst vergangene Woche sind Büros der Deutschen Bank durchsucht worden. Deutschlands größtes Geldhaus ist wegen des Verdachts der Geldwäsche im Zusammenhang mit den sogenannten Panama Papers ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass Mitarbeiter der Deutschen Bank Kunden geholfen haben, Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen zu gründen. Dabei soll Geld aus Straftaten auf Konten der Deutschen Bank transferiert worden sein, ohne dass das Institut Geldwäscheverdachtsanzeigen erstattet hat.