Reuters

Volkswagen trotz WLTP-Widrigkeiten beim Absatz auf Rekordkurs

14.12.2018
um 11:41 Uhr

Hamburg (Reuters) - Volkswagen steuert trotz der massiven Probleme bei der Umstellung auf die schärferen Abgasregeln und der Folgen des Handelsstreits einen Rekordabsatz an.

"Wir sind zuversichtlich, dass wir das Gesamtjahr trotz des herausfordernden Marktumfelds leicht über dem bisherigen Rekordniveau von 2017 abschließen werden", teilte Vertriebschef Christian Dahlheim am Freitag mit. Im November lieferte der Konzern weltweit zwar erneut weniger Fahrzeuge aus, allerdings fiel das Minus nicht mehr so hoch aus wie in den beiden vorangegangenen Monaten seit Einführung des neuen Abgasmesszyklus WLTP Anfang September.

Bei Volkswagen hatte die Umstellung für erhebliche Verzögerungen gesorgt, weil die Wolfsburger mit der Zertifizierung nicht nachkamen und Tausende Fahrzeuge zwischenparken mussten. Inzwischen haben mehr Modelle das neue WLTP-Prüfsiegel und der Absatz kommt wieder in Gang. Vor der Umstellung waren die Auslieferungen stark gestiegen, weil Volkswagen Fahrzeuge mit dem alten Teststandard NEFZ mit Preisabschlägen verkaufte.

Im November schlug Volkswagen vor allem in Brasilien (plus 22,3 Prozent) und Russland (plus 22,8) mehr Fahrzeuge los als vor Jahresfrist. Dagegen schrumpften die Auslieferungen auf dem Heimatmarkt in Deutschland um knapp fünf Prozent und in den USA um acht Prozent. Auf dem größten Markt in China verkauften die Wolfsburger 7,3 Prozent weniger Fahrzeuge, weil sich die Kunden dort wegen des Handelsstreits mit den USA mit Autokäufen zurückhalten. Insgesamt sanken die Auslieferungen im vergangenen Monat um 5,4 Prozent auf rund 941.000 Einheiten. Seit Jahresbeginn schlug der Konzern 9,9 Millionen Fahrzeuge los, 1,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Rein rechnerisch würde der Absatz damit zum Jahresende bei 10,8 (Vorjahr 10,7) Millionen landen.

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039