Reuters

Neuer Volkswagen-Chef Müller sieht Konzernumbau als Chance

29.09.2015
um 09:31 Uhr

Hamburg (Reuters) - Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller sieht den Umbau des Wolfsburger Konzerns als Chance für einen Neubeginn.

"Für mich ist die neue Konzernstruktur der erste Schritt und die Basis für eine Modernisierung von Volkswagen", sagte Müller seinem Redemanuskript zufolge am Montagabend vor VW-Managern in Wolfsburg. "Das gilt besonders für Wolfsburg", fügte der frühere Porsche-Chef hinzu. Die Marke VW solle künftig genauso unabhängig vom Konzern geführt werden wie Audi und Porsche.

Der Aufsichtsrat hatte Müller am Freitag zum Nachfolger für den in dem Abgasskandal zurückgetretenen Konzernchef Martin Winterkorn ernannt. Zugleich stellte das Gremium die Weichen für einen Konzernumbau. Dabei solle die Marken mehr Verantwortung für Vertrieb und Produktion in den einzelnen Regionen bekommen. Müller sagte zudem, der Konzern stehe bei der Aufklärung des Abgasskandals nicht allein. Die Familien Porsche und Piech als Großaktionäre sowie das Land Niedersachsen stünden zu Volkswagen.

In der nach Unternehmensangaben weltweit in alle Standorte des Konzerns übertragenen Rede kündigte Müller zudem an, dass Volkswagen im Oktober den zuständigen Behörden technische Lösungen präsentieren werde, um die Manipulation von Abgaswerten zu beenden. Die betroffenen Kunden sollten bereits in den kommenden Tagen informiert werden, dass das Abgasverhalten ihrer Fahrzeuge in Kürze nachgebessert werden müsse. Weltweit sollen bis zu elf Millionen Diesel-Fahrzeuge manipuliert sein.

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039