San Francisco (Reuters) - Niedrigere Preise für den Hoffnungsträger Model 3, eine neue Fabrik in China und jedes Quartal ein Gewinn: Der US-Elektroautobauer Tesla hat trotz einer Vielzahl von Problemen für 2019 die Latte hochgelegt.
"Wir müssen gnadenlos die Kosten senken, um erschwingliche Autos zu bauen und nicht pleite zu gehen", sagte Vorstandschef Elon Musk in einer Analystenkonferenz. Der lange notorisch defizitäre Hersteller schrieb in den letzten drei Monaten 2018 erneut einen Quartalsgewinn. Mit 139,5 Millionen Dollar fiel dieser allerdings deutlich geringer aus als im Vorquartal, als Tesla noch von Steuergutschriften profitiert hatte, und auch geringer als von Experten erwartet. Die Aktie des US-Autobauers verlor nachbörslich rund sechs Prozent.
Für Unruhe bei den Anlegern sorgte auch der Rückzug von Finanzchef Deepak Ahuja. Seine Aufgaben übernimmt künftig der konzerninterne Finanzmanager Zach Kirkhorn. Dessen Alter - er ist 34 - und seine mangelnde Berufserfahrung außerhalb des Tesla-Konzerns sorgten für hochgezogene Augenbrauen, ob er die Aufgabe bewältigen könne, schrieben die Analysten von Evercore ISI.
Kostensenkungen seien entscheidend, um den Preis für das Model 3 senken und mehr Kunden ansprechen zu können, sagte Vorstandschef Musk. Mitte Januar hatte Tesla den Abbau von rund 3000 Stellen angekündigt. Auch die Logistik und die weltweite Auslieferung bleibe schwierig, räumte Tesla ein. Das Produktionsziel für das Model 3 von mehr als 500.000 Stück pro Jahr werde wahrscheinlich erst zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem zweiten Quartal 2020 erreicht. Es war ursprünglich für 2018 anvisiert worden. Für Tesla ist zukunftsentscheidend, ob es dem Konzern dauerhaft gelingt, für einen Massenmarkt zu produzieren.
"Die Nachfrage nach dem Model 3 ist wahnsinnig hoch", sagte Musk. Der Hemmschuh ist seinen Worten zufolge der Preis. Die billigste Variante des Model 3 ist derzeit für 44.000 Dollar zu haben; eine Version zum ursprünglich angekündigten Einstiegspreis von 35.000 Dollar soll laut Musk schätzungsweise ab Mitte des Jahres gebaut werden. Maßgeblich für die Pläne zur Preissenkung ist den Angaben zufolge, dass die neue Fabrik in China schnell hochgezogen wird. In dem Werk in Shanghai sollen zunächst pro Woche rund 3000 Fahrzeuge der Model-3-Reihe produziert werden; am Stammsitz in Fremont in Kalifornien soll die Zahl bis Jahresende auf 7000 Einheiten pro Woche steigen.