Wien (Reuters) - Der steirische Anlagenbauer Andritz reagiert mit einem Stellenabbau beim deutschen Pressenhersteller Schuler auf eine schwächelnde Nachfrage in der Automobilindustrie.
Wieviele Arbeitsplätze bei der Göppinger Firma mit 4200 Mitarbeitern in Deutschland wegfallen sollen, wollte Konzernchef und Hauptaktionär Wolfgang Leitner am Mittwoch nicht sagen. Es sei aber jedenfalls ein Teil der gebildeten Rückstellungen in Höhe von 20 Millionen Euro für Abfindungen vorgesehen, sagte er.
Schuler, die von Andritz vor rund sieben Jahren übernommen wurde, bietet Pressenlinien und Automationssysteme für die Autoindustrie und andere metallverarbeitende Industrien an. Zuletzt habe man die Zurückhaltung der Automobilbranche zu spüren bekommen, indem es zu Verzögerungen bei Bestellungen gekommen sei, sagte Leitner. Da Schuler sein Hauptgeschäft in China mache, der Großteil der Wertschöpfung aber in Deutschland liege, ergebe sich ein Ungleichgewicht und dieses müsse angepasst werden, sagte der Manager. Schuler gehört zur Division Metals, die 2018 das Sorgenkind des Konzers war. Der Gewinn schrumpfte um knapp 45 Prozent auf 41,3 Millionen Euro. Andritz begründete dies mit Kostenüberschreitungen bei Projekten sowie margenschwächeren Aufträgen.
Auch auf Konzernebene verbuchte Andritz zuletzt deutliche Ergebniseinbrüche. Der operative Gewinn (Ebita) fiel 2018 um 11,2 Prozent auf 394,3 Millionen Euro. Die operative Umsatzrendite (Ebita-Marge) sackte auf 6,9 (7,1) Prozent ab. Belastet wurde das Ergebnis zudem durch die Rückstellungen für die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen in der Sparte Metals.
Die Nachfrage sei hingegen in allen vier Geschäftsbereichen gut. 2018 stieg der Auftragseingang um gut 19 Prozent auf den Rekordwert von 6,6 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 2,4 Prozent auf sechs Milliarden Euro. Unter dem Strich brach jedoch der Gewinn um 15,6 Prozent auf 222 Millionen Euro ein. Die Aktionären sollen dennoch eine stabile Dividende von 1,55 Euro pro Aktie erhalten.
Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich der in 40 Ländern weltweit tätige Konzern mit 29.000 Mitarbeitern optimistisch. Die Erlöse sollten dank der jüngsten Zukäufe und dem hohen Auftragsstand deutlich steigen. Infolge dessen sollten auch Konzernergebnis und Ebita-Marge wieder zulegen, erklärte Leitner.