Essen (Reuters) - Der künftig verstärkt auf Ökostrom fokussierte Energiekonzern RWE will seine Lobbyarbeit überprüfen.
"Wir werden unsere Kontrollprozesse sowie das Berichtswesen hinsichtlich unserer direkten und indirekten Lobbyarbeit in Deutschland und der EU einer Überprüfung unterziehen", kündigte Vorstandschef Rolf Martin Schmitz am Freitag auf der Hauptversammlung in Essen an. "Insbesondere werden wir uns die Positionen der Branchenverbände, in denen RWE Mitglied ist, zu den von uns unterstützten Zielen des Pariser Klimaabkommens ansehen." RWE will darüber in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2019 berichten, der im Frühjahr kommenden Jahres veröffentlicht wird.
Schmitz reagierte bei dem Aktionärstreffen auf eine Anfrage des Portfoliomanagers von Union Investment, Thomas Deser. Eine Klimastrategie verdiene diesen Namen nur, wenn sie am Klimaschutzabkommen von Paris ausgerichtet sei, hatte der Investor betont. "Wie spiegelt sich die Klimastrategie von RWE in den Positionen Ihrer Lobbyaktivitäten und Verbandsmitgliedschaften wider? Und wie stellen Sie sicher, dass keine dieser Aktivitäten Ihren konsequenten Klimaschutz untergräbt?" RWE müsse hier Klarheit schaffen und die Analyse veröffentlichen.