Renningen (Reuters) - Die sinkende Nachfrage nach Diesel-Pkw wird beim Autozulieferer Bosch in diesem Jahr zu einem weiteren Stellenabbau führen.
"Es wird auch dieses Jahr zu Anpassungen kommen", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner am Donnerstag in Renningen. Derzeit gehe der Rückgang des Diesel-Marktanteils in Europa ungebrochen weiter, nachdem es zu Jahresbeginn eine Stabilisierung gegeben hatte. Der Selbstzünder wird seit dem Diesel-Abgasskandal bei Volkswagen 2015 und Diesel-Fahrverboten in Städten zur Luftreinhaltung immer unbeliebter.
Beim weltgrößten Autozulieferer Bosch arbeiten insgesamt rund 50.000 Mitarbeiter in diesem Bereich, in Deutschland etwa 15.000. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande etwa 600 Stellen durch Altersteilzeit oder das Auslaufen befristeter Verträge abgebaut. Unterdessen bemüht sich der Stiftungskonzern um Alternativen für die drei großen Diesel-Standorte in Homburg/Saar, Stuttgart und Bamberg, zum Beispiel durch neue Produkte wie Brennstoffzellen. "Unser Ziel ist, die Anpassung sozialverträglich durchzuführen", sagte Denner, also ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen.
Bosch versucht außerdem, die Dieseltechnologie zu retten durch neue, sauberere Verbrennungstechnik. Zum Markterfolg des vor rund einem Jahr vorgestellten Produktes sagte Denner auf Nachfrage nichts. Die Motorentechnik werde noch weiterentwickelt, damit auch bei starker Beschleunigung und hohem Tempo der Stickoxid-Ausstoß niedrig bleibe.