Tokio (Reuters) - Japan will beim größten Verkauf von Staatsbesitz seit drei Jahrzehnten umgerechnet rund 10,6 Milliarden Euro einnehmen.
Am Mittwoch legten die japanische Post sowie die Bank- und Versicherungstöchter der Japan Post Holdings entsprechende Preisspannen für ihre Börsengänge fest. Zunächst werden rund zehn Prozent der drei Gesellschaften verkauft, weitere Anteile sollen folgen. Das Geld soll in den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben und der Atomkatastrophe in Fukushima vor viereinhalb Jahren fließen. Insgesamt will die Regierung dafür rund 29 Milliarden Euro durch den Verkauf von Teilen der drei Post-Gesellschaften einsammeln.
Wertpapierhändler gehen davon aus, dass die Nachfrage nach den Aktien groß sein wird. "Das ist nicht ein normales Geschäft, das ist in diesem Jahrhundert bislang der größte Börsengang in Japan und jeder muss daran beteiligt sein", sagte etwa Gavin Parry von Parry International Trading in Hongkong. Der Großteil der Anteile ist für Kleinanleger reserviert. Handelsstart ist der 4. November. Die Börsengänge sind die größte Privatisierung seit dem Marktdebüt des Telekommunikationskonzerns NTT 1987.