Bangalore (Reuters) - Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US steht vor der geplanten Fusion mit dem Rivalen Sprint besser da als gedacht.
Von April bis Juni gewann der Konzern nach Angaben vom Donnerstag insgesamt 1,8 Millionen neue Kunden hinzu. Das war ein Anstieg um elf Prozent und ist deutlich mehr als Analysten vorhergesagt hatten. Für das Gesamtjahr hat sich T-Mobile-US-Chef John Legere nun ein noch stärkeres Wachstum auf die Fahnen geschrieben.
Den 26 Milliarden Dollar schweren Sprint-Deal sieht der Konzern auf einem guten Weg. Die Genehmigung der Kartellwächter werde für das dritte Quartal erwartet, teilte er mit. Nach aktuellem Stand sei damit zu rechnen, dass die Fusion in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen könne. Die beiden Unternehmen warten noch auf grünes Licht des US-Justizministeriums. Diese steht Insidern zufolge kurz bevor. Die Branchenaufsicht FCC hat ihre Zustimmung bereits signalisiert, die offizielle Genehmigung muss allerdings noch erfolgen.
Laut "Wall Street Journal" verhandelt das Justizministerium derzeit mit Vertretern von US-Bundesstaaten, um sie von den Plänen zu überzeugen. Teil des Deals ist Insidern zufolge unter anderem der Verkauf des Prepaid-Mobilfunkanbieter Boost Mobile an den Satellitenbetreiber Dish Network. Das Ministerium und T-Mobile US lehnten einen Kommentar zu dem Bericht ab.
Mehrere Bundesstaaten klagen gegen die Fusionspläne der Nummer drei und vier des US-Mobilfunkmarktes, weil sie fürchten, dass dadurch die Preise für Kunden steigen. Die Firmen weisen dies zurück. Sie haben Zugeständnisse gemacht beim Ausbau des ultraschnellen Internets 5G. Die USA wollen hier besonders rasche Erfolge vorweisen, um im Wettbewerb mit China nicht den Kürzeren zu ziehen.
Im zweiten Quartal kletterten die Umsätze von T-Mobile US den Angaben zufolge um vier Prozent auf elf Milliarden Dollar. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) legte um sieben Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zu. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand nun ein bereinigtes Ebitda von 12,9 bis 13,3 Milliarden Dollar. Bisher war er von 12,7 bis 13,2 Milliarden Dollar ausgegangen. Die Zahl der Kunden soll ebenfalls stärker steigen als bisher angekündigt. Insgesamt nutzen gut 83 Millionen Menschen die Dienste der Telekom-Tochter.