Reuters

Ifo sieht Deutschland bei 5G-Ausbau in Vorreiterrolle

06.11.2019
um 11:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland ist einer Studie zufolge beim Aufbau des neuen Mobilfunkstandards 5G besser aufgestellt wie gemeinhin angenommen.

"Deutschland nimmt mit seinen ambitionierten Versorgungsauflagen eine Vorreiterrolle ein", erklärte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck, am Mittwoch unter Berufung auf die Untersuchung seines Instituts. "Dies gilt sowohl für den Ausbau in der Fläche als auch für den Ausbau entlang von Straßen und Schienen."

Um den Ausbau von 5G-Netzen in der Fläche voranzutreiben, habe Deutschland früher als viele andere Länder die dafür notwendigen 700-Megahertz-Frequenzen für den Mobilfunk geräumt. "Auch bei Netzen für örtliche 5G-Anwendungen, beispielsweise für die Industrie 4.0 oder die Land- und Forstwirtschaft, nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein", führte Falck aus.

Die langwierigen deutschen Genehmigungsprozesse für den Bau von Funkmasten könnten die ambitionierten Ausbaupläne aber noch ins Wanken bringen. "So konnte die Planung und Errichtung eines 4G-Funkmastes durchaus bis zu zwei Jahre dauern", betonte Falck. Es sei daher wichtig, zügig zu erkennen, wo sich sinnvolle Einsatzgebiete für die neuen 5G-Frequenzen ergeben, und diese Potenziale konsequent zu heben. "Dies gilt nicht nur für das autonome Fahren, sondern auch für Anwendungen im Gesundheits-, Landwirtschafts- oder Industriesektor", ergänzte Falck. "Nur so kann 5G zum Wachstumsmotor werden."

5G gilt als Schlüssel für Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren, virtuelle Realität und Industrie 4.0. Bislang ist offen, inwieweit der chinesische Huawei-Konzern als Netzwerkausrüster beim Aufbau in Deutschland mitwirkt. Die USA und weitere Länder haben Sorgen, dass dies China Spionagemöglichkeiten im künftigen Mobil-Netz eröffnet. Huawei bestreitet das.

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