Reuters

Chef der ukrainischen RBI-Tochter Aval von Behörden befragt

12.11.2019
um 11:12 Uhr

Wien (Reuters) - Das österreichische Geldhaus Raiffeisen Bank International (RBI) weist einen Medienbericht über eine angebliche Razzia bei ihrer ukrainischen Tochterbank Aval zurück.

"Es gab keine Razzia oder Hausdurchsuchung, sondern eine Befragung von Aval-Chef Alexander Pysaruk durch die ukrainische Anti-Korruptionsbehörde", sagte RBI-Finanzchef Martin Grüll, der auch Aufsichtsratchef der Tochter ist, am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte die Tageszeitung "Der Standard" berichtet, dass die ukrainische Behörde die Räumlichkeiten des Instituts in Kiew durchsucht habe.

Den konkreten Vorwurf kenne die RBI nicht, sagte Grüll. Hintergrund sei die Abwicklung der ukrainischen VAB-Bank gewesen, in die Pysaruk 2014 als stellvertretender Chef der ukrainischen Nationalbank involviert war. Die Befragung stehe in keinem Zusammenhang mit der Ausübung seiner Tätigkeit als Aval-Chef, betonte Grüll. Auch eine Festnahme von Pysaruk, der auch fünf Jahre lang für den Internationalen Währungsfonds (IWF) tätig war, wies er zurück. Grüll räumte aber ein, dass die Lage noch unübersichtlich sei. Die RBI sei überzeugt, dass Pysaruk von jeglichem Verdacht auf Fehlverhalten befreit werde.

Die ukrainische Notenbank zeigte sich in einer ersten Reaktion empört darüber, dass Pysaruk ins Visier der Behörden geraten sei. Pysaruk sei ein professioneller Banker, der führend bei der Reform des ukrainischen Bankensektors beteiligt gewesen sei, teilte die Notenbank mit.

Raiffeisen Bank International AG

WKN A0D9SU ISIN AT0000606306