Berlin (Reuters) - Das Bundesverkehrsministerium will einem Zeitungsbericht zufolge deutsche Flughäfen besser vor illegalen Drohnen schützen.
Als Modellprojekt soll der Hamburger Flughafen dienen, berichten die Zeitungen der "Funke Mediengruppe" am Dienstag in einem Vorabbericht. Es soll getestet werden, wie in den Flugraum eindringende Drohnen aufgespürt, identifiziert und notfalls abgefangen werden können, damit der Flugverkehr nicht gestört werde. Das Abwehrsystem mit dem Namen "Falke" werde vom Verkehrsministerium mit 2,1 Millionen Euro gefördert.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte den Zeitungen, weil sich nicht jeder an das Gesetz halte, müsse das Ministerium wie bei jeder neuen Technologie mögliche Risiken im Blick behalten. Dafür benötige man wirksame technische Lösungen.
Mit die Erfahrungen am Hamburger Flughafen soll ein Gesamtkonzept zur Abwehr illegaler Drohen entwickelt werden: Wer ist verantwortlich für das Entdecken von Drohnen, wer entscheidet im Fall eines Eindringens in den Flugraum wann und ob diese abgeschossen wird oder nicht? Diese Entscheidungsabläufe sollen standardisiert werden, damit das Konzept als Blaupause auch für andere Flughäfen dienen kann.
Laut Zeitungsbericht sollen sich an dem Projekt neben dem Hamburger Flughafen unter anderem die Helmut-Schmidt Universität Hamburg, die Bundespolizei und die Deutsche Lufthansa beteiligen. Es sei eines von 37 Projekten, die das Ministerium für die Forschung und Entwicklung von Drohnen und Flugtaxis mit insgesamt 26,8 Millionen Euro fördern wolle.
Im vergangenen Jahr haben dem Bericht zufolge 158 Mal Drohnen den Flugverkehr in Deutschland gestört. Im ersten Halbjahr 2019 seien es 70 Fälle gewesen. Auch der Flughafen in Frankfurt war im Mai betroffen. Laut Bericht dürften Drohnen in einem Umkreis von 1,5 Kilometer rund um internationale Flughäfen – wie Frankfurt, München, Hamburg, Berlin oder Köln/Bonn - nicht fliegen.