München (Reuters) - Allianz-Chef Oliver Bäte hat sich im vergangenen Jahr mit einer deutlich niedrigeren Vergütung begnügen müssen.
Laut dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht flossen 2019 nur noch 5,95 Millionen Euro auf sein Konto. Ein Jahr zuvor waren es noch 10,33 Millionen. Der Rückgang kommt aber nicht unerwartet: 2018 waren die Dreijahres-Boni fällig geworden, allein auf Bäte entfielen damals 4,83 Millionen Euro. Mit knapp sechs Millionen Euro dürfte Bäte im Mittelfeld der Vorstandschefs im Dax liegen, die Top-Verdiener bei den Konzernen im Leitindex bekommen mehr als zehn Millionen Euro.
Dabei war der Aufsichtsrat um Michael Diekmann mit Bätes Leistungen offenbar zufrieden. Die für den jährlichen Bonus maßgeblichen Ziele übererfüllte er 2019 mit 113 Prozent, wie aus dem Vergütungsbericht hervorgeht. Das ist der höchste Wert aller zehn Allianz-Vorstände.
Unter 100 Prozent liegen Niran Peiris und Ivan de la Sota. Peiris ist für das internationale Geschäft mit Großkunden aus der Industrie verantwortlich, das durch hohe Schäden operativ rote Zahlen schrieb. De la Sota ist sowohl für den Umbau der Allianz als auch für die iberische Halbinsel zuständig. Dabei kreideten ihm die Aufsichtsräte einerseits die technischen Probleme bei der Einführung des europäischen Direktversicherers Allianz Direct in Deutschland an, andererseits die verfehlten Planungen im Sachversicherungsgeschäft in Spanien, wo die Allianz die Preise zu knapp kalkuliert hatte.