Reuters

Ex-Deutsche-Bank-Chef Ackermann hält Staatshilfe für Banken für möglich

10.03.2020
um 16:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hält wegen des Coronavirus staatliche Hilfen für den Banksektor für möglich.

"Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt", sagte der Schweizer dem Magazin "Der Spiegel". "Aber die Regierungen werden der Wirtschaft insgesamt, also auch der Finanzwirtschaft, beistehen müssen." Die Institute seien heute zwar besser kapitalisiert als vor der Finanzkrise 2008 und durch die Zentralbanken auch gut mit billigem Geld versorgt. "Aber viele Banken besonders in Europa sind nicht profitabel genug, um eine solchen Schlag einfach wegstecken zu können", sagte Ackermann.

Ackermann war von 2006 bis 2012 Chef der Deutschen Bank. In seine Zeit an der Spitze des größten deutschen Geldhauses fällt damit der Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise. Ackermann lehnte damals Staatshilfen für das Geldhaus ab. "Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden", sagte er im Herbst 2008. Anfangs kam die Deutsche Bank vergleichsweise gut durch die Finanzkrise, doch Altlasten und juristische Probleme holten das Geldhaus ein. Seit Jahren jagt ein Konzernumbau den nächsten, die Verluste gehen in die Milliarden.

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008